Jacqueline's
Modellbauseiten: Avia S-99 / S-199 OK-BYD / OK-BYE (Bausätze: Hasegawa bzw. Academy) |
Avia S-99:
Da es für die tschechoslowakischen Luftstreitkräfte nach Kriegende enorm schwierig war, neue Jagdflugzeuge zu besorgen (die ersten Lizenzbauten von sowjetischen Mustern sollten
erst ab 1949 möglich werden), griff man als Notlösung auf die Messerschmitt Bf 109 G-10 / -12 / -14 zurück, die man zuletzt
für die deutsche Luftwaffe produziert hatte.
Es lag landesweit noch eine ganze Menge Roh- und halbfertiges Material herum, sodass man vorerst 21 einsitzige S-99 (vormals C.10 genannt) sowie 29 zweisitzige CS-99 (basierend
auf der Bf 109 G-12, vormals CS.110) herstellen konnte.
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Nachbau der zweisitzigen Bf 109 G-12: CS-99 |
OK-BYH, eine "Schwestermaschine" des hier dargestellten Modells |
Noch eine CS-99 |
Die hier dargestellte S-99 wurde vom sogenannten "Korps für Nationale Sicherheit - SNB" für Luftpolizeiaufgaben eingesetzt und war deshalb zivil registriert. Dieses Modell war eine Auftragsarbeit für einen Kollegen. |
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Das Original, belagert von Fans, an einer Flugveranstaltung |
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Bei einem verheerenden Brand in einer Lagerhalle wurden sämtliche Daimler-Benz DB 605 Motoren zerstört, welche für die weitere Produktion von S/CS-99 benötigt worden wären.
Das einzige noch in grösserer Anzahl vorhandene Triebwerk war das Jumo 211, ein deutscher Bombermotor, der eigentlich völlig ungeeignet für ein Jagdflugzeug war.
Trotzdem wagte man sich daran, aufwändige Anpassungen vorzunehmen und die Motoren in bestehende Zellen einzubauen.
Das Ergebnis war ein Flugzeug, das im Vergleich zum Vorgängermodell wesentlich leistungsschwächer war. Zudem verschlechterten sich die ohnehin schon legendär heiklen Langsamflugeigenschaften der Bf 109 noch zusätzlich, was Start und Landung extrem gefährlich machte.
Das dürfte auch der Grund gewesen sein, weshalb die tschechoslowakischen Piloten ihre S-199 bzw. CS-199 "Mezek" (Maulesel) nannten.
Die hier dargestellte S-199 stand wie das obere Exemplar beim "Korps für nationale Sicherheit" im Dienst. Bemerkenswert ist die Schiebehaube, welche bei den späteren Baureihen anstelle der "klassischen", seitlich aufklappenden Haube installiert wurde.
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Leider keine Seltenheit: bruch- gelandete S-199 |
Schulungs-Doppelsitzer CS-199; diese Maschine steht heute in einem Museum |
Eine der späteren S-199 mit Schiebehaube |
Die letzte S-199 wurde erst 1951 abgeliefert.
Über die total gebauten S/CS-199 liegen widersprüchliche Zahlen vor, die zwischen 533 und 551 Stück liegen. So oder so eine imposante Stückzahl für ein derart miserables Flugzeug.
Eine gewisse Berühmtheit erreichte die S-199 als erstes Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe, welche ab 1948 insgesamt 25 Maschinen dieses Typs einsetzte. Eine seltsame Perversion der Geschichte, dass ausgerechnet ein ehemaliges Nazi-Jagdflugzeug bei der Gründung Israels mitgeholfen hat...
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Israelische S-199 |
Die beiden Modelle im Vergleich: | ||||
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