Jacqueline's Modellbauseiten: 

Chance-Vought F4U-4 Corsair
82030 / K-203
(Bausatz: HobbyBoss)


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Ensign Jesse Leroy Brown war der erste afroamerikanische Kampfpilot der US Navy. In einer Zeit aufgewachsen, als Rassentrennung und Rassismus in den USA noch (und noch lange danach...) gesetzlich verankert oder zumindest geduldet waren, legte Brown sich schon früh ein dickes Fell zu. Nur so war es ihm möglich, rassenfeindliche Erfahrungen weitgehend auszublenden und im Oktober 1947 die Grundausbildung zum Navy-Piloten abzuschliessen.

Nach seiner erfolgreichen Weiterbildung zum Jagdflugzeug-Piloten und anschliessender Beförderung zum Ensign (Fähnrich) hörten die rassistischen Anfeindungen urplötzlich auf, und auch die Öffentlichkeit wurde auf den jungen Brown aufmerksam. Er wurde der VFA-32 zugeteilt, die erst noch mit F8F Bearcats ausgerüstet war, dann aber auf F4U Corsairs umschulte.

Nach Ausbruch des Korea-Krieges 1950 flog Brown vom Flugzeugträger USS Leyte aus 20 Einsätze gegen nordkoreanische und chinesische Bodenziele.

 
 
Jesse Brown im Cockpit einer F8F-2

Am 4. Dezember 1950 flog Brown die hier als Modell dargestellte Corsair innerhalb eines Sechserverbandes. Lt. Thomas J. Hudner war ihm dabei - obwohl eigentlich ranghöher - als Flügelmann zugeteilt, da Brown mehr Flugstunden auf dem Buckel hatte. Kaum über feindlichen Gebiet angekommen, meldete jemand aus dem Verband, dass Browns F4U Flüssigkeit zu verlieren schien. Offenbar hatte eine Gewehrkugel eines chinesischen Infanteristen zufällig eine Leitung getroffen, was den Öldruck rapide sinken liess. Schon bald begann sich der Motor festzufressen. Brown konnte die Maschine nicht länger in der Luft halten und setzte deshalb in einem verschneiten Tal zur Bauchlandung an. Die Maschine wurde beim Aufprall zerstört und Brown schwer verletzt im Cockpit eingeklemmt.

Lt. Hudner wollte seinen Kameraden auf keinen Fall im Stich lassen, setzte seine F4U ebenfalls bäuchlings in den Schnee und rannte zum Wrack. Er versuchte verzweifelt, Brown aus seiner Lage zu befreien und den in Brand geratenen Motor zu löschen, was ihm trotz Mithilfe eines Piloten, der inzwischen mit einem Rettungshelikopter gelandet war, nicht gelang. Da sie sich weit hinter den feindlichen Linien befanden, blieb ihnen nichts anderes übrig, als mit dem Helikopter zum Flugzeugträger zurückzukehren und den sterbenden Brown schweren Herzens zurückzulassen. Es ist davon auszugehen, dass Brown kurz darauf seinen schweren Verletzungen und der mörderischen Kälte erlag.

Hudners Bitte, am nächsten Tag zum Unglücksort zurückkehren zu dürfen, um seinen toten Kameraden zu bergen, wurde nicht stattgegeben. Um die Leiche und die beiden Corsairs nicht in die Hände der Gegner fallen zu lassen, wurde die Stelle mit Napalm bombardiert.

Thomas Hudner erhielt für seinen gewagten und leider vergeblichen Rettungsversuch 1951 von Präsident Harry S. Truman die Medal of Honor verliehen. Noch im hohen Alter reiste er nach Nordkorea, mit der Absicht, die sterbliche Überreste seines Kameraden zu bergen. Dies wurde ihm verwehrt, und die sich verschlechternden Beziehungen zwischen den beiden Staaten verunmöglichten alle weiteren Bemühungen. Hudner verstarb im Jahr 2017 im Alter von 93 Jahren.

Kürzlich wurde die Corsair, die Hudner als Ersatzmaschine nach dem tragischen Vorfall zugeteilt bekam, in den Originalfarben restauriert und ist seither im EAA Aviation Center, Oshkosh, Wisconsin, ausgestellt.

Jesse Browns Geschichte wurde inzwischen verfilmt und dürfte demnächst in die Kinos kommen.

 
 
 
Ein sehr empfehlenswertes Buch
(derzeit noch nicht in Deutsch erhältlich)
 


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